Durch Bewirtschaftung dauerhaft Kosten sparen

Unsere Abwasserinfrastruktur hat sich sozial und räumlich ausgewogen entwickelt. Sie ist, überwiegend getragen von den Kommunen, über viele Jahrzehnte als zentrales System gewachsen. Dies gewährleistet uns heutzutage eine flächendeckende Entsorgung mit hoher Entwässerungssicherheit. Damit einher geht eine extrem lange technische und ökonomische Lebensdauer.
Die Folge davon ist mangelnde Flexibilität - ein Hindernis im Hinblick auf die einschneidenden Veränderungen, vor denen Kanalnetzbetreiber zukünftig stehen werden. Industrialisierung, verändertes Konsumentenverhalten, immer mehr eingrenzender rechtlicher Rahmen, Klimawandel und demografische Umbrüche führen in vielen Regionen zur Reduktion des Wasserverbrauchs oder zur deutlichen Steigerung der Abwasserströme, was erhebliche Rück- und Um- oder Neubaukosten nach sich zieht. Kanalnetze sind grundsätzlich verschieden – und doch gibt es Gemeinsamkeiten. Es lohnt sich, Erfahrungen zu technischen Neuerungen, besondere Vorteile bei Organisation, Vergabe, Bau und Betrieb zu vergleichen, zu hinterfragen und zu diskutieren. Diese Möglichkeit zeigt der 4. Deutsche Kanalnetzbewirtschaftungstag.



Kanäle können mehr als nur Abwasser ableiten, denn bei einer für das jeweilige Kanalnetz optimierten Bewirtschaftung lassen sich mehrere Funktionen gleichzeitig steuern – und damit sowohl Energie und Investitionen sparen als auch die Umwelt schonen. Dies müsste in Anbetracht der oben geschilderten Problematik längst geschehen. Doch die Umstellung benötigt Zeit, sie verlangt von den Mitarbeitern der kommunalen Eigenbetriebe ein Umdenken. Bisher übliche Arbeitsvorgänge müssen umgestellt werden. Synergieeffekte sind allerdings möglich und sollten erkannt werden. Mit einer modernen Netzbewirtschaftung können nicht nur die Abwasserströme bedarfsorientiert gesteuert werden sondern es können auch die Kosten deutlich reduziert werden.
Zu unserem Motto „Durch Bewirtschaftung dauerhaft Kosten sparen“ sind zentrale Themen der Veranstaltung: Konzeption und Betrieb, Software und Modellierung, Umgang mit Messdaten, Steuerung und Steuerbauwerke, bedarfsorientierte Reinigung sowie Strategien gegen Geruch.